20 Jahre Rente mit 60 auf dem Bau: Die Unia gratuliert!

Bauarbeiter verrichten tagtäglich knochenharte Arbeit. Die Frühpensionierung mit 60 ist für sie äusserst wichtig.

Die Rente mit 60 ist eine der wichtigsten gewerkschaftlichen Errungenschaften der letzten Jahre und Resultat einer langen und harten Auseinandersetzung. Die Rente mit 60 beweist: Wenn die Bauarbeiter und Bauarbeiterinnen zusammenstehen, können sie unheimlich viel erreichen!

Am 1. Juli 2023 feiert der Gesamtarbeitsvertrag für den flexiblen Altersrücktritt im Bauhauptgewerbe (GAV FAR) sein 20-jähriges Bestehen. Die Gewerkschaft Unia gratuliert allen Bauarbeitern und Bauarbeiterinnen sowie der Stiftung FAR zum Jubiläum.

Einigung nach Streikbewegung

Doch die frühzeitige Pensionierung gab es nicht umsonst: Der Einführung gingen harte Auseinandersetzungen und Streiks voraus. Unbestritten war der Wunsch, den Bauarbeitern einen flexiblen Altersrücktritt zu ermöglichen. Denn sie sind einer besonderen körperlichen Belastung ausgesetzt. Doch über die Fragen der Machbarkeit und der Finanzierbarkeit gab es grosse Differenzen zwischen den Sozialpartnern.

Allgemeinverbindlicher Gesamtarbeitsvertrag

Am 12. November 2002 vereinbarten der Schweizerische Baumeisterverband und die Gewerkschaften Unia (damals GBI) und Syna, einen Gesamtarbeitsvertrag zum flexiblen Altersrücktritt abzuschliessen und dessen Allgemeinverbindlicherklärung anzustreben. Später wurde auch Baukader Schweiz (damals Schweizerischer Baukaderverband) mit einbezogen.

Stiftung FAR

Bereits am 1. Juli 2003 war es dann so weit: Die Stiftung FAR wurde mit der Umsetzung des flexiblen Altersrücktritts betraut und nahm ihre Arbeit auf. Beitragszahlungen wurden eingefordert, Leistungsansprüche geprüft und die ersten Renten gesprochen.

Bereits über 26'800 Bauarbeiter mit FAR-Rente

In den 20 Jahren ihrer Tätigkeit konnte die Stiftung FAR mehr als 26’800 Renten bewilligen. Es handelt sich um ein Renten-Umlageverfahren. Stand dieses Jahr werden über 8’400 Renten ausgerichtet. Jährlich werden fast 2000 neue Renten zu durchschnittlich 4’500 Franken pro Monat für maximal fünf Jahre gesprochen.