Höhere Mindestlöhne, höhere Spesen und ein verbesserter Schutz im Alter − so verhandelte die Unia die neuen Arbeitsbedingungen im Metallgewerbe.
Der Unia gelang es, Fortschritte zu erzielen und Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen zu verhindern. In Zeiten des Personalmangels ist das wichtig: Nur so kann die Branche junge Berufsleute halten.
Die Mindestlöhne steigen um ca. 3,8 Prozent gegenüber 2019 (je nach Kategorie zwischen einem bis sieben Prozent). Neu werden die Mindestlohnkategorien lediglich bis zum fünften Erfahrungsjahre geführt.
(Basis 41-Stundenwoche für Metallbau und 42-Stundenwoche für Landmaschinenmechaniker:innen)
Der Auslagenersatz für Mittagessen steigt auf 18 Franken. Jener fürs eigene Fahrzeug auf 70 Rappen.
Es bleibt bei den 100 Überstunden, die ohne Zuschlag ausbezahlt werden können. Neu hält der LGAV fest, dass eine Kompensation der Überstunden Vorrang vor ihrer Auszahlung haben soll.
Ältere langjährige Mitarbeiter:innen profitieren von einem besseren Kündigungsschutz, wie es andere Gesamtarbeitsverträge bereits kennen.
Im Falle von Krankheit besteht die Möglichkeit, dass nicht nur 80 Prozent des Lohns, sondern 100 Prozent ausbezahlt werden können. In diesem Fall werden den Arbeitnehmenden jedoch nur 80 Prozent der ausgefallenen Arbeitszeit gutgeschrieben.
Die Vertragsparteien einigten sich darauf, während der Laufzeit des LGAV gemeinsam Grundlagen für die frühzeitige Pensionierung zu erarbeiten. Es geht darum, die Kosten aber auch die Vor- und Nachteile verschiedener Frühpensionierungs-Modelle zu prüfen. So schaffen die Vertragsparteien eine mögliche Basis für kommende Verhandlungen.
Die Vertragsdauer des LGAV Metallgewerbe ist vier Jahre, von 2024 bis Ende 2027.
Junge Berufsleute kehren dem Metallgewerbe immer häufiger den Rücken. Der Branche fehlt zunehmend qualifiziertes Personal. Die Folgen davon sind für die Arbeitnehmenden mehr Zeitdruck, mehr Stress und schlechte Planbarkeit.
Deshalb braucht es fortschrittliche Anstellungsbedingungen: Der neue LGAV verbessert die Attraktivität der Branche. So bleiben junge Berufsleute der Branche erhalten.
In einer Online-Umfrage 2022 machten zahlreiche Arbeitnehmende aus dem Metallgewerbe deutlich, dass bessere Arbeitsbedingungen nötig sind.
Die Unia-Mitglieder aus dem Metallbau beschlossen einen Forderungskatalog. Mit diesem Forderungskatalog ging die Unia in die LGAV-Verhandlungen mit den Metallbau-Arbeitgebern.