Bodenleger

Die Arbeitgeber haben zusammen mit der branchenfremden Arbeitnehmerorganisation Angestellte Schweiz einen Dumping-Gesamtarbeitsvertrag (GAV) verhandelt. Nun wollen sie, dass dieser Vertrag für alle Bodenleger:innen gilt. Das ist ein Skandal. Die Unia bekämpft dieses Vorhaben energisch.

Im Unterschied zu den meisten Branchen im Ausbaugewerbe gibt es in der Bodenleger-Branche keinen schweizweit gültigen Gesamtarbeitsvertrag. Lohndumping ist darum an der Tagesordnung. Die Kontrollstelle im Kanton Zürich stellte beispielsweise fest, dass der ohnehin schon tiefe Lohn bei fast jedem 10. Bodenleger nochmals unterboten wurde. Einzig in der Romandie, dem Tessin und Basel-Stadt gibt es Gesamtarbeitsverträge, welche Tiefstlöhne verhindern.

Minus 20 Prozent

Und so sieht der Dumping-GAV des Arbeitgeberverbandes BodenSchweiz und von Angestellte Schweiz aus:

  • Die Mindestlöhne sind 15 Prozent tiefer als in vergleichbaren Branchen.
  • Regeln für Ferien, Krankentaggeld, Feiertage oder Zuschläge für Abend- und Samstagsarbeit fehlen komplett.
  • Es werden auch keine Zuschläge für Überstunden ausbezahlt, auch nicht die üblichen 25 Prozent. Dies wird im Text extra festgeschrieben.

Dieser Pseudo-GAV unterbietet die Lohn- und Anstellungsbedingungen im Ausbaugewerbe gut und gerne um 20 Prozent; er tritt die Interessen der Bodenleger:innen mit Füssen.

Unia bekämpft Dumping-GAV

Nun soll der Bundesrat diesen Dumping-GAV auch noch allgemeinverbindlich erklären! Sollte der Bundesrat dies tun, würden diese miesen Arbeitsbedingungen für alle Bodenleger:innen in der Deutschschweiz (ausser Basel-Stadt) gelten. Das darf nicht sein! Deshalb erhebt die Unia Einsprache gegen dieses Machwerk.

GAV bitter nötig – aber nicht so!

Eigentlich wäre ein allgemeinverbindlicher GAV in der Bodenlegerbranche der Deutschschweiz bitter nötig. Aber einer, der gute Arbeitsbedingungen und anständige Löhne festschreibt. Stattdessen hat BodenSchweiz mit Angestellte Schweiz, einem Angestelltenverband der Maschinen- und Pharmaindustrie, einen Pseudo-GAV abgeschlossen. Dessen einziger Zweck: Lohndumping legalisieren.

Mit dem GAV wollen die Arbeitgeber miserable Arbeitsbedingungen für die Bodenleger:innen, welche tagtäglich harte körperliche Arbeit verrichten, rücksichtslos durchsetzen. Angestellte Schweiz lässt sich skrupellos auf dieses Spiel ein. Da der Verband keine Mitglieder in der Branche hat, hat er auch nichts zu verlieren.

Arbeitgeber verweigern jahrelang Verhandlungen

Die Gewerkschaft Unia ist die einzige legitimierte und bewährte Arbeitnehmerorganisation in der Bodenlegerbranche. Ohne sie ist es unmöglich, einen GAV auf Augenhöhe mit den Arbeitgebern zu verhandeln. Die Unia hatte BodenSchweiz mehrmals aufgefordert, sich gemeinsam an den Verhandlungstisch zu setzen. Vergeblich. Stattdessen wurde die Unia von den Gesprächen ausgeschlossen. Dieses Verhalten spottet der in der Schweiz gelebten Sozialpartnerschaft.

Gemeinsam sind wir stark!

Um den Bodenleger:innen den Rücken zu stärken und den Arbeitgebern die Stirn zu bieten, braucht es auch deine Unterstützung und dein Engagement. Darum mach auch du mit bei der Unia und werde Mitglied – und sprich mit deinen Kolleg:innen darüber. Denn nur gemeinsam sind wir stark und können uns optimal für einen guten und sozialen GAV in der Bodenleger-Branche einsetzen.

Ich will Unia-Mitglied werden

Arbeitsbedingungen für Bodenleger in der in der Romandie, im Tessin und in Basel Stadt

Ausserhalb der Deutschschweiz und Graubünden gelten folgende Gesamtarbeitsverträge:

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gewerbe[at]unia.ch